Dramatik pur – 7:5-Heimsieg im Duell der Aufsteiger (Tischtennis-Verbandsliga Brandenburg)


28.09.2020 - 10:10 Uhr



Buchstäblich bis zur letzten Sekunde gab es ein Bangen und Hoffen auf beiden Seiten im Spiel der Aufsteiger BSG Pneumant Fürstenwalde gegen den SV Hirschfeld. Am Ende gab es einen hauchdünnen Sieg mit gleichem Satzverhältnis und drei Bälle (!) besserem Ergebnis für die Spreestädter. Die mit rund 1235 Einwohnern an der unmittelbaren Grenze zum Bundesland Sachsen gelegene kleinste Gemeinde der Verbandsliga Brandenburg hatte Einiges in ihren Reihen aufzubieten. Die derzeit in etwa an Nummer zehn der 16-jährigen Mädchen in Deutschland geführte Leonie Hildebrandt ist dabei das Aushängeschild des Vereines aus dem Elbe-Elster-Kreis. Im ersten Einzel des Tages musste der Vater von Leonie, Ronny Hildebrandt, neidlos die Überlegenheit von Mike Scheweleit beim 3:0-Sieg (7, 6, 6) anerkennen. Postwendend erarbeitete sich Leonie am Nachbartisch einen 3:1-Sieg (9, -10, 2, 8) gegen die Nummer Zwei der Pneumanter, Glenn Büchtemman. Wieder mal agierte Gerald Stamm gegen die Nummer Vier der Gäste, Christian Müller, zu unsicher und nervös und ... 



... blieb beim 0:3 (-6, -6, -8) blass. Als auch noch Mike Schachner mit gleichem Resultat (-3, -7, -6) gegen Pierre Lehmann unterlag gelangten die Spreestädter mit 1:3 ins Hintertreffen. Betretende Minen bei den Betroffenen. Doch die untere Hälfte der Fürstenwalder blies zum Fanal und wollte so dieses Ergebnis nicht stehenlassen. Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge sann dieses Mal Tino Heider auf Wiedergutmachung. Trotz einer vergebenen 2:0-Führung gegen den Youngster der Gäste, den erst 16-jährigen Leander Engelmann, blieb Tino ruhig und besann sich im fünften Satz auf seine Stärken und führte die Fürstenwalder mit seinem 3:2-Erfolg (13, 11, -6, -9, 4) auf 2:3 heran. Eine seit Wochen in beeindruckender Form agierende Gina Lorenz, die den verletzten Kapitän Robert Bloßé, ersetzte, machte mit dem Abwehrspieler Ronald Zaumseil kurzen Prozess und siegte in beeindruckender Manier mit 3:0 (6, 5, 1) und glich somit zum 3:3 aus. Im Spiel der an Nummer Eins gesetzten Spieler zeigte Leonie Hildebrandt, was in ihr steckt und verlangte Scheweleit alles ab. Doch dieses Mal siegte die Routine über die Jugend und mit einem 3:2-Sieg (8, -4, 1, -12, 4) brachte Scheweleit die Pneumies mit 4:3 in Führung. Ein an diesem Tag schwächelnder Büchtemann hatte gegen das Konter- und Blockspiel von Ronny Hildebrandt kein passendes Rezept zur Hand und verlor 1:3 (-3, -9, 4, -7). Gesamtstand: 4:4. Gegen Umkehrspieler Lehmann überwand Stamm nach und nach seine Starre, krampfte sich zum Unentschieden und gewann hauchdünn mit 3:2 (-6, 10, -6, 2, 12). Nach der 1:3-Niederlage (-3, 4, -3, -11) von Schachner gegen Müller stand es wiederum Unentschieden, dieses Mal 5:5. Die Spannung in der Halle knisterte. Dabei bewies die untere Hälfte der Pneumies starke Nerven. Äußerst dramatisch war das Spiel von Lorenz gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Engelmann, der nie aufgab. Um so mehr war allen Unterstützern der Fürstenwalder die große Freude über den sehr umkämpften 3:1-Sieg (-10, 5, 10, 10) von Lorenz anzumerken. Heider hatte es nun in der Hand den Sieg für Fürstenwalde nach Hause zu bringen oder auch für ein leistungsgerechtes Unentschieden zu sorgen. Trotz teilweiser gravierender technischer Unsauberkeiten gab sich Heider gegen Abwehrspieler Zaumseil zu keiner Zeit geschlagen und kämpfte vorbildlich bis zum bitteren Ende. Lohn dafür war der umjubelte 3:2-Sieg (-7, 10, 9, -8, 6) und damit der Siegpunkt zum knappen 7:5-Gesamtsieg. Mit derzeit 6:4-Punkten wurde erstmal eine Grundlage für einen guten Mittelfeldplatz in der Verbandsliga Brandenburg gelegt.


Text: Gerald Stamm